Mit dem Herbst beginnt eine wunderbare Zeit in der Natur. Die warmen Tage werden kürzer, in den Nächten wird es kühler, die ersten Zugvögel sammeln sich, um in wärmeren Regionen zu überwintern. Die ausgedehnten Wälder beginnen sich langsam in ein gelb rotes Farbenspiel zu verwandeln.
Tief in diesen Laubwäldern liegen die traditionellen Brunftplätze der Rothirsche. Auf den Lichtungen und Waldwiesen treiben die Platzhirsche ihre Rudel zusammen. Die Hirsche wandern, nach der Auflösung ihre Männergruppen, zu den traditionellen Plätzen, um ihr Rudel von Hirschkühen, Schmaltieren und Kälbern zusammen zu treiben. Einige Junghirsche werden als Adjutanten geduldet.
Diese Rudel werden von den Platzhirschen eng beieinander gehalten und gegen mögliche Rivalen verteidigt. Die schaurig schönen Rufduelle klingen durch den Wald, meist in den Abendstunden und am frühen Morgen. Selten liefern sich die Hirsche echte Kämpfe. Meist bleibt es bei den Brunftrufen oder dem deutlichen, ausdrucksvollen präsentieren der Geweihe.
Begegnung im tiefen Wald
In der vergangenen Nacht hatte es geregnet, einige Wolkenfetzen hingen noch am Himmel. Die Sonne ging langsam auf und ihre wärmenden Strahlen trafen auf den kühlen, nassen Waldboden. Der Frühnebel ließ schemenhaft eine Lichtung erkennen. Immer wieder hörte ich das tiefe langgezogene Röhren eines Hirsches. Dann wieder kurze, abgehackte Brunftschreie. Die Antwort folgte umgehend aus anderen Teilen des Walds. Der Nebelvorhang hob sich langsam und gab den Blick auf den König des Walds frei. Mitten auf der kleinen Lichtung stand er und röhrte.
Langsam wanderte der Hirsch über die Lichtung, um auf eine größere Wiese zu gelangen. Leise folgte ich ihm in gebührenden Abstand. Pirschte mich von Baum zu Baum und entdeckte dann den eigentlichen Platzhirsch und zwei weitere untergeordnete Adjutanten.
Sie zogen weiter in Richtung der großen Wiese. Die Hirsche verschwanden ohne mich bemerkt zu haben. Ich wartete noch ein wenig, um ihnen im Zeitlupen Tempo zu folgen. Am Rand der großen Lichtung angekommen entdeckte ich das Brunftrudel im warmen Licht der frühen Sonnenstrahlen.
Die Sonne hatte mit ihrer Kraft die letzten Nebelschwaden vertrieben und stieg höher am Horizont.Das Rudel wanderte langsam über die Waldwiese, um sich in den Tages Unterstand zurück zu ziehen. Bald war von der morgendlichen Szenerie nichts mehr zu sehen. Dankbar für das Erlebte, entfernte auch ich mich in meinen Tages Unterstand.
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Susanne Hübner (Freitag, 01 Februar 2019 14:10)
Super schöne Stimmung mit einmaligen Fotomotiven, die Sie da eingefangen haben......Natur pur�